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Größe zeigen

Die additive Fertigung birgt enormes Potenzial für die Flugzeugkabine: Bionische Strukturen, nachhaltige Materialien und die effiziente Produktion von Kleinstserien könnten die Kabinenfertigung revolutionieren. Doch bislang haben nur kleine Bauteile den Sprung vom Drucker ins Flugzeug geschafft. Die größte Hürde? Die Zertifizierung. Ein gemeinsames Projekt von Lufthansa Technik und der ZAL GmbH setzt genau hier an: Es soll zeigen, dass auch große Kabinenbauteile additiv gefertigt und zertifiziert werden können.

 Einzelstück oder Seriendruck?

Im AM-Labor der ZAL GmbH wird beim 3D-Druck seit jeher in größeren Dimensionen gedacht. In verschiedenen Forschungsprojekten sind hier bereits große Kabinenbauteile wie ein smarter Kabinentisch (LiBio) oder ein recyclebares Overhead-Storage-Compartment (RAFINESS) entstanden.

Möglich wird dies durch Robot-guided Additive Manufacturing (RAM), eine Fertigungsmethode, bei der industrielle Roboter zu automatisierten Drucksystemen umgebaut werden. Dank ihrer hohen Bewegungsfreiheit können sie komplexe Bauteile mit einer Größe von über einem Meter herstellen, sowie mehrdimensionale Werkzeugpfade verfolgen und nicht nur auf einer flachen Ebene drucken, sondern in mehrere Richtungen. Dies ermöglicht eine teilweise Automatisierung und individuelle Anpassung der Produktionsprozesse, wodurch sich die Technologie besonders für, kleinere Flotten oder maßgeschneiderte Einzelanfertigungen für VIP-Kabinen eignet.

Große Bauteile, große Fragen

Bisher finden sich additiv gefertigte Bauteile vor allem in Form von Armlehnen, Abdeckungen oder Getränkehaltern in der Kabine. Doch gemeinsam mit Lufthansa Technik erforscht die ZAL GmbH, wie auch große Komponenten den Sprung in die Luftfahrt schaffen könnten. Um dieses Ziel zu erreichen, geht das Projektteam folgenden Fragen nach:

  • Welche Kabinenbauteile eignen sich für die additive Fertigung?
  • Welche Bauteil- und Zertifizierungsanforderungen sind erforderlich?
  • Inwiefern können durch additive Fertigung neue Funktionen integriert werden?
  • Wie lässt sich die Druckqualität sicherstellen?
  • Welche Skalierungseffekte treten auf (z. B. Beheizung der Bauteile während des Drucks, thermischer Verzug)?
  • Wie effizient ist die additive Fertigung im Vergleich zu bisherigen händischen Methoden?

OMCI-Projektstart im ZAL TechCenter

Das OMCI-Projekt (Optimized Manufacturing for Cabin Interior)  startete im Januar 2025 mit einem Kick-off im ZAL TechCenter und wird durch die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) gefördert. Ziel ist es, die additive Fertigung einen entscheidenden Schritt weiterzubringen und große AM-Bauteile für die Luftfahrt nutzbar zu machen.

Sie haben Interesse an additiver Fertigung oder haben Fragen zum Projekt OMCI? Dann teilen Sie uns Ihre Meinung mit und rufen Sie uns an: