Wie schnell kann ein H₂-Flugzeug betankt werden? Wie lassen sich Brennstoffzellenstacks im Betrieb auf Defekte untersuchen? Und welche Technologien braucht es für einen Multi-Megawatt-Antriebsstrang? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des ZAL Diskurses am 20. Februar 2025.
Im Fokus stand das Projekt HEROPS (Hydrogen-Electric Zero Emission Propulsion System), das Technologien für einen klimaneutralen, wasserstoffbetriebenen elektrischen Antriebsstrang entwickelt – mit dem Ziel, ab 2035 Regionalflugzeuge in die Luft zu bringen. Dr. Stephan Lellek (MTU Aero Engines) verglich alternative Energieträger und Antriebsstränge und kam zu dem Schluss, dass nur Hydrogen-Electric emissionsfrei und skalierbar ist.
Eine Lösung für die Lagerung von flüssigem Wasserstoff stellte Dr.-Ing. Marko Vietze (MT Aerospace AG) vor. Während vergleichbare Systeme oft auf Cryopumpen setzen, entwickelte sein Team ein passives System mit Wärmetauschern, das den Gasdruck ohne bewegliche Teile reguliert – ein Vorteil für Wartung und Zuverlässigkeit.
Auch die Instandhaltung wird sich mit Wasserstoff grundlegend verändern. Dr. Lothar Kerschkens (Lufthansa Technik) erklärte, welche neuen MRO-Herausforderungen auf die Branche zukommen: Hochvolt-Systeme, die nicht berührt werden dürfen, und die Frage, wie sich Fuel-Cell-Stacks in der kurzen Turnaround-Zeit effizient prüfen lassen.
Die ausgiebigen Fragerunden nach jedem Vortrag zeigten: Das Interesse an emissionsfreier Luftfahrt ist groß – ebenso wie die offenen Fragen zu Infrastruktur, Technik und H₂-Versorgung.
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