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Wasserstoff-Power für humanitäre Einsätze: ZAL GmbH und Drohnenhersteller Wingcopter starten Entwicklungspartnerschaft

Die Vision, mit Lieferdrohnen Menschenleben zu verbessern oder gar zur retten, ist beides: Weithin bekannt und herausfordernd zugleich. Ein Unternehmen, dem die Umsetzung geglückt ist, ist Wingcopter. Mit seiner gleichnamigen Drohne hat das Unternehmen bewiesen, dass es medizinische Güter in geografisch schwer erreichbare Regionen in Afrika, Europa und anderen Teilen der Welt erfolgreich ausliefern kann. Die Lieferdrohnen zeichnen sich durch Flugeffizienz und hohe Belastbarkeit aus. Zukünftig, so ist der Plan, sollen die batteriebetriebenen Drohnen auch mit grünem Wasserstoff abheben und dadurch nicht nur emissionsfrei, sondern auch noch leistungsstärker in der Reichweite werden. Die projektbezogene Umrüstung des Wingcopters erfolgt in Hamburg im ZAL. Im Rahmen einer Entwicklungspartnerschaft mit der ZAL GmbH wird eine Lösung entwickelt, die sich in das bisherige technische Ökosystem der Lieferdrohne einfügen soll.

Geschäftiges Treiben herrscht in den hell erleuchteten Produktions- und Entwicklungshallen von Wingcopter. Zahlreiche Einheiten der markanten eVTOL-Fixed-Wing-Drohne stehen aufgereiht zum Versand bereit. Eine davon adressiert an das ZAL TechCenter.

„Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit der ZAL GmbH. Wir haben uns schon immer gewünscht, dass der Wingcopter noch weiter fliegen kann und in dem Zuge auch über Brennstoffzellen nachgedacht. Wir sind froh, dass wir die Experten der ZAL GmbH als Partner gewinnen konnten, um gemeinsam technische Möglichkeiten auf diesem Gebiet auszuloten“, erklärt Geschäftsführer Tom Plümmer.

Wingcopter gilt als eines der führenden Start-Ups im Bereich Lieferdrohnen. Mit einer modernen Produktion und mittlerweile über 160 Mitarbeiter:innen wächst das Unternehmen aus der Beschreibung „Start-Up“ aber heraus.

Vorteile von Multicopter und Tragflächen verbunden

Die wichtigste Eigenschaft des Wingcopter 198 ist bereits im Namen enthalten, denn er startet senkrecht wie ein Multicopter und wechselt dann in einen effizienten Vorwärtsflug. Möglich wird dies durch schwenkbare Rotoren. Ein patentiertes Konzept aus der eigenen Entwicklung. Durch den zusätzlichen Auftrieb der Flügel können größere Distanzen in hohen Geschwindigkeiten überwunden werden.

Die Mission von Wingcopter: Das Leben von Menschen zu retten und verbessern. Viele der bisherigen Einsätze sind daher in humanitären Bereichen angesiedelt, wie die Auslieferung medizinischer Güter in abgelegene Dörfer in Malawi gemeinsam mit UNICEF und der GIZ. Bei der Lieferung von Insulin auf die irische Inselgruppe Aaran überstand der Wingcopter auch das raue Wetter des Atlantiks. Durch eine Verlängerung der Flugreichweite würden auch die Einsatzmöglichkeiten des Wingcopters vielfältiger werden: Mehr Menschen und weiter entfernte Ziele erreichen.

Länger fliegen durch Wasserstoff

Im Fuel Cell Lab der ZAL GmbH setzen die Ingenieure das Entwicklungsvorhaben nun um. Wichtigste Anforderung an das Entwicklungsprojekt: Die Flugdauer erhöhen und die charakteristischen Flugfähigkeiten des Wingcopters erhalten. Bereits in der Vergangenheit konnten die ZAL-Experten mit der eigenen Wasserstoffdrohne ZALbatros eine Flugdauer von über zwei Stunden erreichen. Verwendet wurde druckgespeicherter, gasförmiger Wasserstoff in Kombination mit einer Brennstoffzelle. Eine vergleichbare Technologie wird auch im Wingcopter zum Einsatz kommen.

Roland Gerhards, CEO der ZAL GmbH, erklärt: „Unsere Mission ist es, Wasserstoff in die Luft zu bringen und dabei innovative Lösungen für eine nachhaltige Luftfahrt zu schaffen.  Mit Wingcopter haben wir ein Unternehmen als Partner gefunden, das nicht nur durch die Flugleistungen der entwickelten Drohne beeindruckt, sondern auch durch eine klare Vision überzeugt – nämlich wie Urban Air Mobility und insbesondere Drohnenlieferungen dazu beitragen können, das Leben von Menschen zu verbessern. Das passt perfekt zum ZAL. Mit unserer Expertise wollen wir den Wingcopter auf Wasserstoff umrüsten und hiermit das Hamburger UAM Netzwerk Windrove mit einem weiteren Leuchtturmprojekt stärken.“

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