Ein internationales Konsortium aus kanadischen, österreichischen und deutschen Partnern will durch bionisches Design und multifunktionale Cabin Interiors den Passagierkomfort in Business Jets verbessern.
Durch die Integration smarter Funktionen in Kabinenelementen und bionischer Fertigung von Interiors-Komponenten setzt sich das Projekt LiBio („Lightweight Bionic Aircraft Interior“) das ehrgeizige Ziel, den Passagierkomfort in Business Jets zu verbessern. Um die gesamte Wertschöpfungskette abbilden zu können, hat sich ein Konsortium aus kanadischen, österreichischen und deutschen Partnern zusammengefunden und im Rahmen eines virtuellen Kick-offs die nächsten Schritte des Projekts skizziert. Konzentrieren wolle sich die Forschungsgruppe zunächst auf die Kombination und Konstruktion thermoplastischer und metallischer Elemente für die Integration von Unterhaltungskomponenten in Kabinenparts des Business Jets. So können zukünftig vielleicht Bildschirme in die Tische der Flugzeugkabine integriert werden. Additive Fertigung spielt hier eine Schlüsselrolle: die neuartigen Kabinenelemente sollen im bionischen Design gefertigt, die Innenausstattung des Jets entsprechend in Gewicht und Nachhaltigkeit optimiert und die Lieferkette für solche Zukunftshardware perspektivisch fit gemacht werden. Die Initiatoren ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung, Consortium de recherche et d’innovation en aérospatiale au Québec (CRIAQ), Aero Montréal und Hamburg Aviation bauen bereits seit 2018 erfolgreich Kooperationsbeziehungen zwischen deutscher und kanadischer Expertise in der Verbundforschung auf. So ist LiBio nach Comp-1633 (Feuerfeste Verbundteile für die Flugzeugkabine), NAIMMTA (Leisere Flugzeugkabinen für das Reisen von Morgen) und DIMLA (KPI-System für Digitalisierung und Internationalisierung) ein weiteres erfolgreiches Spin-off aus der Partnerschaft der beiden Luftfahrtstandorte Montréal und Hamburg. Insgesamt sieben Pitches aus Deutschland waren alleine beim RDV Forum 2019 in Montréal dabei. Davon stammen drei aus dem ZAL. LiBio ist eines der kollaborativen Forschungsprojekte aus dem RDV Forum 2018, dass nun, gefördert durch das Luftfahrtforschungsprogramm des Bundes (LuFo) in den Startlöchern steht.
Zu den weiteren Projektpartnern gehören Antemo, AAC, F/List, iDS Industrial Design Studio, Inocon Technologie, Joanneum Research, Rembrandtin Lack GmbH Nfg. KG und SinusPro auf österreichischer Seite, Bombardier, CRIAQ, FusiA Groupe, Queens University, Solaxis in Kanada sowie das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM in Deutschland.
LiBio wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Deutschland, der FFG in Österreich, Ministère de l’économie et de l’innovation du Québec (MEI) in Québec und Natural Sciences and Engineering Research Council of Canada (NSERC) in Canada.
Text: Hamburg Aviation
Bild: iDS Industrial Design Studio