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Bigger, better, visionary – die ZAL Erweiterung

Bald geht es los mit der ZAL Erweiterung. Bei der Onlineveranstaltung „Bigger, better, visionary – Ausblick auf die ZAL Erweiterung“ am 23. September konnten Teilnehmende einen Überblick über die aktuellen Pläne gewinnen.

Bigger and better – die Erweiterung

Das ZAL soll wachsen. Das sieht auch die Hamburger Politik so. Allen voran Senator Westhagemann, der das Erweiterungsvorhaben von Anfang an stark unterstützt. Die Erweiterung ist ein Gemeinschaftswerk der Stadt und der ZAL Gesellschafter, die der Luftfahrt mehr Raum für Innovationen bringen soll… aber nicht nur das.

Doch eins nach dem anderen. Die Bauprojekte teilen sich in die Arbeitstitel ZAL I, ZAL II und ZAL III mit Parkhaus auf. ZAL I betrifft das aktuelle ZAL TechCenter. ZAL II ist der Anbau des aktuellen Gebäudes, bis hin zur Straße. ZAL III und das Parkhaus erweitern den neuen Luftfahrtforschungscampus um ein Grundstück auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dort wird es auch ein Parkhaus geben. Das ZAL wächst damit auf rund 1100 Arbeitsplätze an.

ZAL II – der neue Flügel

Mit ZAL II erweitern wir das Gebäude um einen neuen Flügel. Als Gebäudeteil E wird er zum festen, komplett integrierten Bestandteil des ZAL TechCenters.

Mitte 2022 geht es los mit den Bauarbeiten. Von der Straße aus betrachtet wird das Gebäude auf der linken Seite optisch länger gezogen. Es wird so zu einer Achse mit dem Europacenter und anderen Gebäuden im Hein-Saß-Weg. Der Anbau beherbergt neue Hallenflächen, Büros und Labore. Er wird 60 m lang, 44,02 m breit und 21,05 m hoch sein. Zu den jetzigen 26.000 m2 kommen 8.000 m2 bis vor zur Straße dazu. Die Hauptmieter werden u. a. die neu gegründeten Institute DLR SL und DLR MO.

Doch wie setzt sich das im Detail zusammen? Zu den neuen Hallen- und Testflächen kommen Labore, Büros, eine kleine Zusatzwerkstatt und Freiflächen für Veranstaltungen mit bis zu 400 Stehplätzen dazu, inklusive Catering Spots (für Großveranstaltungen ca ein- bis zweimal im Jahr).

Wir integrieren ebenfalls neue Meetingräume, wie einen größeren Besprechungsraum und ein weiteres Auditorium für bis zu 50 Personen.

Auf 40 % der neuen Hallenflächen bauen wir ein Zwischengeschoss ein. Eine Bühne für Kabinenversuche etc., ähnlich wie das Cabin and Cargo Test Rig in Halle A. Diese Fläche vermieten wir jedoch nicht fest. Sie dient gemeinsamen Projektarbeiten als temporäre Projektfläche, beispielsweise für Versuchsaufbauten oder Messestände etc. – für mehr Schnelligkeit und Flexibilität.

ZAL II wird für Heizung, Stromerzeugung und Klimatisierung teilunterkellert sein, und dort ebenfalls Lagerfläche bieten. Zudem wird es neue Fahrradstellplätze mit Lademöglichkeiten für Elektrofahrräder geben. Für die Fahrradfahrenden sind Duschen eingeplant.

Auch verhungern muss niemand: Die Kantinenküche ist bereits auf mehr Gäst:innen ausgelegt. Sitzplätze werden wir mit den bisherigen Hochschulflächen dazugewinnen, denn die Hochschulen ziehen teilweise in andere Räumlichkeiten im TechCenter um. Bis Ende 2023 soll der Anbau stehen.

Parkhaus

Mit dem Parkhaus fällt im Oktober/November der Startschuss für die Erweiterung. Das Fertigparkhaus stellen wir schon innerhalb eines halben Jahres fertig. Mit über 300 Stellplätzen gleicht es die 102 Parkplätze aus, die durch den Anbau von ZAL II verschwinden. Es bietet neue Stellplätze für die Mieter:innen von ZAL II und III. Zwei Dutzend Ladesäulen für Elektrofahrzeuge werden zusätzlich Teil des Parkhauses sein. Bei Bedarf können wir die Anzahl der Elektroladesäulen noch ergänzen. Auch einen abschließbaren Fahrradraum wird das Parkhaus haben.

Visionary – die Vision von ZAL III

ZAL III ist eine New Work-Vision, die aktuell immer mehr Gestalt annimmt. Ein Expert:innenteam feilt gerade am inhaltlichen und finanziellen Konzept, das bis Ende des Jahres grob stehen soll. Ein norddeutsches Konsortium, dessen Teil das ZAL ist, hat die ITZ Nord gewonnen, eine Ausschreibung des Bundesverkehrsministeriums in Höhe von 70 Millionen Euro. Mit einem Teil davon werden wir das ZAL III finanzieren.

Das neue Gebäude wird ein Kubus mit Innenhof, der an das Parkhaus anschließt. Es wird komplett klimaneutral gebaut und begrünt, auch auf dem Dach. Dennoch ist ZAL III optisch angelehnt an ZAL I und II. Es wird eine Einheit, ein Campus für die Luftfahrtforschung und damit ein Spirit. Partner und Besucher:innen haben Gelegenheit „zwischen den Welten zu wandern“.

New Work ist Teil der Gebäude-DNA von ZAL III. Neben Kantine/Cafeteria und Laboren, planen wir Gemeinschafts- und Coworkingflächen. Wir heben damit klar das Konzept der Zusammenarbeit auf eine neue Ebene. Dafür stellen wir gemeinschaftliche Projektflächen bereit, auf denen man flexibel arbeiten kann, z.B. virtuell und hybrid oder aus dem Home Office.

Das neue Gebäude gegenüber ist eng verknüpft mit dem Bestandsgebäude, folgt aber gleichzeitig einer neuen Idee: Für die Konzeption von ZAL III arbeitet das ZAL mit Fraunhofer IAO zusammen. Dennis Stolze gab dazu im Vortrag einen Überblick über die Bedeutung gemeinsamer Arbeitsorte für Innovationsprozesse – „New Work in der Post-Corona-Welt“. Das betrifft nicht nur die räumliche, sondern auch die technologische, organisatorische und kulturelle Komponente des Arbeitsumfelds.

Um die Produktivität und Performance von Teams zu steigern, werden Wohlbefinden, Motivation und Arbeitszufriedenheit großgeschrieben. Teams, die Spaß an der Arbeit haben, sind am erfolgreichsten. Die Freude steigt mit der räumlichen und zeitlichen Autonomie und Flexibilität. Zufriedenheit in der Büroumgebung entsteht außerdem durch Vielfalt: Das kennt man auch aus dem Home Office: Passend zur Aufgabe sucht man sich den passenden Arbeitsplatz.

Umfragen zufolge sind die Hauptgründe, ins Büro zu kommen, Kommunikation und Austausch. Agile Teams brauchen dafür räumliche Nähe, um erfolgreich zusammenzuarbeiten. Hier kommen Schlagworte wie „Offenheit“, „Zugänglichkeit“ und „Community“ ins Spiel. Wenn Teams schnell und offen zusammenarbeiten, entstehen hierarchiefreie soziale Netzwerke – allein durch die Arbeitsweise und räumliche Nähe. Events unterstützen und beschleunigen diesen Effekt.

Die Arbeitsumgebung hat psychologische Auswirkungen auf die Arbeit. So sorgen z. B. Holzoberflächen für Entspannung. Die Mitarbeitenden können ruhiger und fokussierter arbeiten. Zu viel Holz sollte es aber auch nicht sein. Hier bietet sich ein Materialmix an. Für eine angenehme Umgebung ersetzen Bildschirme einen fehlenden Naturausblick.

Auch die Temperatur beeinflusst die Arbeitsweise. Für kreative Aufgaben sind warme Räume mit bis zu 27 Grad von Vorteil und analytische Aufgaben fallen bei 20 Grad leichter. Kognitive Umgebungen mit Sensorik am Körper und im Raum könnten dies in Zukunft automatisieren. Licht hat ebenso einen Effekt: Dunklere Räume erleichtern Kreativität. Um analytisch zu arbeiten, braucht es dagegen mehr Licht.

Hier darf man gespannt sein, was die Zukunft bringt. Das Büro von morgen muss mehr können: Es wird weniger klassische Büros geben, dafür wird die Qualität der Räume steigen. Es wird kognitive Arbeitsplätze für Leistungsfähigkeit und Gesundheit geben. Da es durch die Sprachinteraktion mit Maschinen lauter wird, muss es geschlossene oder flexible Strukturen geben. Je nach Bedarf gestaltbar, wie ein Bühnenbild. Attraktive (auch digitale) Services bieten im Büro einen Mehrwert zum Home Office. Büros werden also zu moderierten, kuratierten Räumen, die Inspiration, Lernen und Begegnung inszenieren.

Dafür haben wir uns angeschaut, wie Mitarbeitende Coworking erleben: Es erhöht die Innovationsfähigkeit und Motivation, das Know-How verteilt sich besser, die räumliche Flexibilität steigt und die Form der Zusammenarbeit verkürzt die Projektlaufzeiten. Je nach Projektstatus wird es im ZAL III verschiedene Arbeitsmöglichkeiten geben, wie Open Desks, hybride Räume, einen Kreativraum für Scrum, Brainstorming etc.

Damit haben wir den Finger am Puls der Zeit! Doch das ist noch nicht alles. Mit dem ZAL Innovation Accelerator bieten wir nicht nur eine hochmoderne Arbeitsumgebung, sondern unterstützen die ZAL Partner mit konkreten Innovationsmethoden. Gemeinsam mit dem Sustainable Aero Lab werden wir im ZAL III Start Ups aus der Luftfahrt unterstützen. ZAL III wird eine eigene Plattform mit temporären Arbeitsplätzen für Unternehmenskooperationen sein.

Wir machen das ZAL zu einem Innovation Hub – einem Ort, um Ideen zu finden. Das ist unsere Vision: ZAL I ist die Home Base, ZAL II ist die Erweiterung, ZAL III und der gesamte ZAL Campus sind das große Ziel! Damit entwickeln wir das ZAL Erfolgskonzept nicht nur durch mehr Räumlichkeiten weiter. Wir ergänzen es mit neuen Arbeitswelten, wie Coworking und agilen Arbeitsweisen. Für jede Aufgabe gibt es den passenden Arbeitsplatz. Das ZAL Gesamtensemble wird so zum Campus für Technologie, Innovation und New Work – inklusive Coaching und genau auf die Luftfahrt zugeschnitten.


Bildquelle: PSP Architekten