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LeadPeen auf dem Weg zur digitalisierten Inspektion

Ein gemeinsamer Forschungsschwerpunkt von Lufthansa Technik und ZAL ist die Technologieentwicklung für digitale Inspektionsverfahren, mit denen beschädigte Teile am Flügel analysiert werden können. Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projekts (Förderprogramm LuFo VI-1) hat das Projekt LeadPeen das Potenzial eines solchen zukünftigen Inspektionsverfahrens in einer realen Luftfahrtumgebung nachgewiesen.

In der heutigen Luftfahrtindustrie ist die visuelle Inspektion von Schäden immer noch ein weitgehend manueller Prozess, der in der Regel hochqualifizierte und geschulte Expert:Innen für eine große Anzahl von Teilen erfordert. In einer Zeit des Personalmangels könnte die Digitalisierung dazu beitragen, diesen Prozess zu beschleunigen und ihn gegebenenfalls mit nachfolgenden Prozessschritten wie der Reparatur oder der Lieferung von Einzelteilen zu harmonisieren. Zudem hat eine digitalisierte Inspektion das Potenzial, den Einfluss persönlicher oder so genannter „menschlicher Faktoren“ zu verringern.

Um die Tauglichkeit einer solchen Inspektionstechnologie im LeadPeen-Projekt zu demonstrieren, haben Expert:Innen der Lufthansa Technik und des ZAL ein digitales Modell zur automatischen Bilderkennung trainiert. Hierbei zeigte sich, dass bereits eine geringe Anzahl von Fotos ausreichte, um einen ausreichenden Erkennungsgrad zu gewährleisten, der die Technologie grundsätzlich für den industriellen Einsatz tauglich macht. Anschließende Technologietests in einer realen Luftfahrtumgebung auf der Basis der Lufthansa Technik erbrachten den Beweis, dass spezifische Inspektionsaufgaben, die heute in der Werkstatt manuell durchgeführt werden, in nicht allzu ferner Zukunft auf diese Weise digital unterstützt werden können.

Neben dem Aspekt der Zeitersparnis im Inspektionsprozess selbst konnten die Forscher:Innen in LeadPeen auch Potenziale für digitale Folgeprozesse, wie z.B. Teilebereitstellung und -produktion, Reparaturauswahl und Wissensmanagement, identifizieren. Das damit verbundene Kosteneinsparungspotenzial wird als am größten eingeschätzt, wenn es zur Ermöglichung von Reparaturen am Flügel eingesetzt wird, vor allem weil dann die kostspielige Demontage und der Transport von Teilen zu Wartungs-, Reparatur- und Überholungseinrichtungen überflüssig werden könnten.